kindliche Sexualtheorien

kindliche Sexualtheorien
kindliche Sexualtheorien,
 
Kinder beschäftigen sich zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr besonders intensiv mit sexuellen Fragen. Bedingt durch die häufig verbergende Haltung ihrer Eltern, erfinden sie dabei Sigmund Freud zufolge persönliche »Sexualtheorien«, die im Wesentlichen der Geburt, den Geschlechtsunterschieden und dem Geschlechtsverkehr gelten. So glauben hinsichtlich der Geburt viele Kinder, Säuglinge kämen aus dem Darm der Mutter oder aber aus ihrem Bauchnabel, der sich bei der Geburt öffne. Starkes Interesse zeigen Kinder auch an der Frage, worin der Geschlechtsverkehr besteht (ob z. B. im Küssen oder Streicheln) und welche Folge der von ihnen fantasierte Sexualverkehr hat (ob man z. B. ein Kind bekommt, wenn man gemeinsam badet).
 
Solche kindlichen Sexualtheorien werden oft dann entwickelt, wenn die Eltern sexuelle Vorgänge beziehungsweise Themen in besonderer Weise tabuisieren, sodass das Kind seine eigene »Sexualforschung« betreibt, die nach psychoanalytischer Auffassung allerdings auch einen ersten Schritt zur selbstständigen Orientierung in der Welt bedeutet.Siehe auch: Doktorspiele, infantile Sexualität, Sexualerziehung.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Doktorspiele — Doktorspiele,   Bezeichnung für eine bestimmte Form der sexuellen Neugier kleiner Kinder bis ins Vorschulalter, bei der diese »Doktor spielen«, das heißt, sie »untersuchen« (zum Teil mithilfe von Gegenständen wie einer Lupe oder einer… …   Universal-Lexikon

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